GUTE ZEIT MIT GUTEN LEUTEN – Salonkultur im HADLEY´s

Das HADLEY´S ist Bar und Salon. Es ist auch Werkstatt, Plattform, Lernort und vieles mehr – wir nennen dieses Potential den ZWISCHENRAUM: den Raum im Raum.

 

Montags laden wir zu unseren Abendsalons in Zusammenarbeit mit der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.. Am Freitag öffnen wir in unregelmäßigen Abständen dem Morgen.Salon. von Elly Oldenbourg von I CHOOSE die Türen und zu anderen Zeiten außerhalb des Barbetriebs steht das HADLEY´s für Workshops, Austausch und anderen Diskursformaten zur Verfügung.

Inmitten des Grindelviertels und in unmittelbarer Nähe zur Universität ist hier ein weiterer Ort des Lernens entstanden – offen für alle und (i.d.R.) bei freiem Eintritt: Lustvoll, offen und diskursiv bei Brot und Wein.

 

Viel Vergnügen beim Stöbern durch unser Programm!

 

In unseren Newsletter, der alle 14 Tage erscheint, versenden wir nicht nur Updates zum ZWISCHENRAUM, sondern auch

viel kulinarische und kulturelle Tipps rund um das HADLEY's, das Viertel und ganz Hamburg. Hier kommt Ihr zum Abo.

 

Vergangene Salons und andere Veranstaltungen findet Ihr in unserem Archiv. 

Danke an die Toepfer Stiftung F.V.S für die wunderbare Kooperation.

Programm 2024


VERANTWORTUNG - Lust oder Last?


Antworten können, verantwortlich sein, Verantwortung übernehmen oder abgeben ... Verantwortung begegnet uns in vielen Facetten: Ob als Produktverantwortung im Design, als gegenseitiges Kümmern in der Nachbarschaft, als Verantwortung für zukünftige Generationen und die Natur, als Verpflichtung, die sich aus Eigentum ergibt oder aus einem kolonialen Erbe, als Möglichkeit, Veränderungen mitzugestalten. Wir sprachen und sprechen über globale Verantwortung in der Rüstungskontrolle, über die Verantwortung, gegen Hass im Netz vorzugehen und Diskriminierung durch künstliche Intelligenz zu vermeiden, über Nachhaltigkeit in der Textilbranche, über Finanz- und Steuergerechtigkeit und vieles andere mehr. Wie finden wir Antworten auf die vielfältigen Fragen unserer Zeit und wie können wir Ohnmacht und Verantwortungsdiffusion entgegentreten? Und ist das alles eigentlich eine Last? Oder doch eine Lust?

Danke für ein aufregendes 2.Halbjahr 2023 und viel Freude mit den neuen Gästen und Themen 2024!

Nach unserer kurzen Winterpause starten wir ab dem 5. Februar wieder durch.

 

Der Eintritt ist bei allen Salons kostenlos. Die Plätze sind limitiert, wir raten daher sich anzumelden: reservierungen@hadleys.de. Alternativ sind wir  Mo-Sa  ab 16 Uhr auch telefonsich zu erreichen unter 040 4505075.

 

Wer sich gerne an unserem Buffet bedienen möchte, dem empfehlen wir bereits ab 18:30 Uhr zu kommen. Es gibt an diesem Abend nur eine beschränkte Auswahl an Speisen (Abendbrotbüffet) und Getränken (Bier, Wein Softs) zur Selbstbedienung. Die Bezahlung erfolgt nach eigenem Ermessen und auf Vertrauensbasis. Wir bitten an diesem Abend um Barzahlung, da dass auch ohne Serviceteam möglich ist, somit können wir auch weiterhin die Kosten niedrig halten und die Abende ohne Eintritt gestalten.


15.April | 19:30 | Einlass ab 18:30

ABENDSALON MIT Dr.Niko Paech


Groß angelegte Versuche, das auf Wirtschaftswachstum angewiesene Wohlstandsmodell durch „grüne“ Technologien nachhaltig zu gestalten, sind spektakulär gescheitert, sagt Niko Paech. Als letzter Ausweg vor dem Kollaps bleibe nur noch eine Postwachstumsökonomie, also ein prägnanter Rückbau geldbasierter Versorgungssysteme, eine Kultur der Suffizienz, moderne Selbstversorgung und kürzere Versorgungsketten. Ist die Politik handlungsunfähig, wenn sie sich nicht mehr auf technologische Lösungen verlassen kann? Muss der Wandel von der Zivilgesellschaft organisiert werden? Und welche Rollen können dabei kommunale Reallabore spielen?
Über diese Fragen und warum es neuen Stoff für Hollywood braucht, sprechen wir an diesem Abend.

apl. Prof. Dr. Niko Paech ist ein einer der bekanntesten deutschen Wachstumskritiker und Vordenker einer Postwachstumsökonomie.

Er studierte Volkswirtschaftslehre, promovierte 1993, habilitierte sich 2005 und vertrat den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg von 2008 bis 2016. Derzeit forscht und lehrt er an der Universität Siegen im Masterstudiengang Plurale Ökonomik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Postwachstumsökonomik, Klimaschutz, nachhaltiger Konsum, Sustainable Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation und Innovationsmanagement. Er ist in diversen nachhaltigkeitsorientierten Forschungsprojekten, Netzwerken, Initiativen sowie Genossenschaften tätig.

 

Literatur Empfehlung

Wachstum oder etwas älter aber empfehlenswert:

Ein Gespräch mit Erhard Eppler


22. April | 19:30 | Einlass ab 18:30

ABENDSALON MIT Christiane Grefe

Wie erden wir die Gesellschaft?

 

Die neuen Konflikte um Böden und Flächen
Böden sind existenziell – aber sie sind begrenzt, nicht vermehrbar, oft überdüngt, vertrocknet, zubetoniert. Was wissen wir über ihre Verletzlichkeit, ihren Wert? Wem gehört das Land? Und wer entscheidet darüber, wie Flächen genutzt werden: für Ackerland oder Beweidung, Wind- und Solarkraftwerke, Wohnungen, Straßen, Gewerbegebiete, den Naturschutz, die Wiederbelebung der Artenvielfalt? Ist Eigentum gut für die Natur?
 

"DER GRUND - Die neuen Konflikte um unsere Böden und wie sie gelöst werden können" (mit Tanja Busse) 

Buchvorstellung und  Diskussion mit
Christiane Grefe, freie Autorin (u.a. DIE ZEIT) und
Elisabeth von Thadden, DIE ZEIT
Copyright. links Christiane Grefe (privat) | rechts Elisabeth von Thadden (Vera Thammen)

 


29. April | 19:30 | Einlass ab 18:30

ABENDSALON MIT Dr. Sebastian Sevignani

Demokratie braucht freien Austausch – Chancen und Grenzen sozialer Medien

 

Das Gespräch für Gesche Keding

 

Funktionierende Demokratien brauchen Räume (wie z.B. das Hadley’s) und Medien der öffentlichen Diskussionen, idealerweise unter freien, gleichen und informierten Bürger*innen. Wie steht es um diese Grundlagen heute im Zeitalter digitaler Kommunikation und Plattformen? Wie wirken sich Besitzverhältnisse und die Strukturen sozialer Medien auf die Öffentlichkeit aus? Wie orientieren und beteiligen wir uns als Bürger*innen in den neuen Kommunikationsverhältnissen? Fragen nach der Rolle von Medien und sozialen Medien in Demokratien kamen in den letzten Salons bereits auf. Darum soll es im Gespräch mit Sebastian Sevignani gehen, der an der Universität Jena zum Strukturwandel der Öffentlichkeit im digitalen Kapitalismus forscht.

 

Dr. Sebastian Sevignani ist Akademischer Rat, Soziologe und Medien- und Kommunikationswissenschaftler an der Universität Jena. Er forscht unter anderem zum digitalen Kapitalismus, kritischer politischer Ökonomie, materialistischer Mediensoziologie, sowie einer kritischen Theorie menschlicher Bedürfnisse.

Literaturempfehlung:
Seeliger, Martin, and Sebastian Sevignani (eds.). 2021. Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit? Special Issue of Leviathan. Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft. [mit Beiträgen von Nancy Fraser, Jürgen Habermas, Hartmut Rosa, Douglas Kellner, Donatella della Porta]
Und darin:  Sevignani, Sebastian. 2021. „Ideologische Öffentlichkeit im digitalen Strukturwandel“. In Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit?, herausgegeben von Martin Seeliger und Sebastian Sevignani, 37:43–67. Sonderband der Zeitschrift Leviathan. Baden-Baden: Nomos.

 

Nächste Salontermine und Gäste:

6.Mai | Dr. Moritz Kluth/IFSH: Risiken nuklearer Eskalation
13.Mai | tba
27.Mai | Dr. Carsten Brosda und Stephan Lamby: Zuversicht oder Resignation?

3.Juni | Dr. Matthias Schulze/IFSH: Cybersicherheit

10. Juni | Stephan Engel: Transformation - von der Pflicht zur Kür

 


Vergangene Veranstaltungen

Eine Auswahl – Alle vergangene Salons findet ihr in unserem Archiv.


8.April

ABENDSALON MIT Anne Menzel

„Girls empowerment“? Chancen und Grenzen feministischer Außen- und Sicherheitspolitik

Das Gespräch führte Klara Stumpf
In den letzten Jahren ist viel über feministische Außen- und Sicherheitspolitik diskutiert worden, insbesondere nachdem der Begriff zunächst in den Koalitionsvertrag der Ampelparteien aufge-nommen und schließlich im Jahr 2023 in zehn Leitlinien des Auswärtigen Amtes konkreter ausfor-muliert wurde. In ihnen wird die Absicht dargelegt, Frauen – aber auch andere „marginalisierte Gruppen“ – einzubeziehen, teilhaben zu lassen, zu schützen, zu ihren Rechten zu verhelfen und ihre Perspektiven zukünftig systematisch mitzudenken.
Neu ist dies für sich genommen nicht. Solche Überlegungen spielen bereits seit Jahrzenten eine prominente Rolle in friedens-, sicherheits- und entwicklungspolitischen Überlegungen und Maß-nahmen. In sogenannten Entwicklungsländern liegt der Fokus dabei oft auf Maßnahmen zum „em-powerment“ von Frauen, etwa über Rechtsreformen, Aufklärungskampagnen und Mikrokredite. Eine spezielle Variante solcher Maßnahmen, die vor allem in den 2010er Jahren verbreitet einge-setzt wurde, ist das „empowerment“ junger Frauen und Mädchen. Dieses beinhaltet zum Beispiel, dass sie überhaupt und nach Möglichkeit lange zur Schule gehen und über Hygiene, Sexualität und die Risiken früher Schwangerschaft aufgeklärt werden sollen. Zudem sollen Mädchen und Frauen mit formalen Rechten ausgestattet werden, die sie beispielsweise vor früher Zwangsverheiratung schützen. „Girls empowerment“, so wird argumentiert, komme nicht nur den Mädchen selbst zugu-te, sondern sei eine entscheidende Triebfeder für Sicherheit und Entwicklung in Ländern des Globa-len Südens: Denn aufgeklärte Mädchen investierten demnach später wieder in die Bildung und Gesundheit ihrer Kinder, hielten sich selbst und ihre Kinder von gewalttätigen Männern fern und trügen durch ihre Innovations- und Arbeitskraft zu Wachstum in ihren Heimatländern bei – so die Theorie.

 

Anne Menzel berichtet im Abendsalon aus ihrer Forschung zu „girls empowerment“ im westafrika-nischen Sierra Leone und diskutiert insbesondere die Kritik, die von feministischen Forscher:innen an dortigen Maßnahmen geübt wird.


18.März

ABENDSALON MIT Marie Löhring

„Essen ist politisch!?“ – Welche Rolle spielt Verantwortung in der Landwirtschaft für Produzent:innen und Verbraucher:innen?

Das Gespräch führt Klara Stumpf

 

Es sind agrarpolitisch bewegte Zeiten: Trecker-Demos und Blockaden sorgen für eine selten erreichte Aufmerksamkeit für die Landwirtschaft und schnelle politische Antworten. Allerdings besteht mancherorts die Gefahr, dass die Proteste von rechtsextremen Gruppierungen unterwandert werden.

 

Auf europäischer, Bundes- und Landesebenen, in Verbänden und Betrieben werden neue Ansätze der Agrarpolitik diskutiert: es geht um Biodiversitätsschutz, Tierwohl oder Klima, aber auch um die Frage, wie sich für landwirtschaftliche Betriebe Planungssicherheit und ein selbstbestimmtes Wirtschaften sicherstellen lässt. Und trotz der gestiegenen Aufmerksamkeit für die Landwirtschaft gibt es doch wenig direkte Berührungspunkte zwischen landwirtschaftlichen und anderen gesellschaftlichen Akteuren.

 

Mit Marie Löhring möchten wir deshalb darüber sprechen, wie sich die Lage aus Sicht einer jungen Landwirtin darstellt. Was bedeutet Verantwortung in Bezug auf die Gestaltung von Landwirtschaft, Ernährung und einer demokratischen Agrarpolitik? Und welche Fragen und Ideen gibt es dazu bei den Teilnehmenden des Salons? Wir freuen uns auf einen lebendigen Austausch!

 

Marie Löhring studiert Ökolandbau und arbeitet auf einem konventionellen Ackerbaubetrieb in Brandenburg. Sie ist am Stadtrand im Ruhrgebiet aufgewachsen und seit ihrer Ausbildung zur Landwirtin Feuer und Flamme für die Landwirtschaft. Als Junglandwirtin engagiert sich bei der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL), um für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einzustehen und aktiv agrarpolitische Entwicklungen mitzugestalten.
Mehr Informationen zur jAbL: https://www.junge-abl.de/startseite
Copyright für das Bild: BioBoden Genossenschaft

 

Nächste Salontermine und Gäste
8. April | Dr. Anne Menzel/IFSH: Feministische Außenpolitik
15.April | Niko Paech: Postwachstum
22.April | Christane Grefe und Elisabeth von Thadden: Boden
29.April | Sebastian Sevigiani: Medien und Kapitalismus

6.Mai | Dr. Moritz Kluth/IFSH: Risiken nuklearer Eskalation
13.Mai | tba
27.Mai | Carsten Brosda und Stephan Lamby: Zuversicht oder Resignation?

3.Juni  Dr. Matthias Schulze/IFSH: Cybersicherheit

10. Juni | Stephan Engel: Transformation - von der Pflicht zur Kür

 

11. März

ABENDSALON MIT Harald Welzer

Zu spät für Pessimismus?

Das Gespräch führte Tina Heine

 
Ein Gespräch darüber, wie man trotz böser Überraschungen, was den Fortschritt angeht, sich nicht blöd machen lässt. Und wie man trotz des deprimierenden Befundes, dass Regression immer viel schneller ist als Progression, handlungsfähig bleibt.

Motto: Wenn alle Stricke reißen, häng ich mich auf.

Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.
Er beschäftigt er sich vor allem mit den Potentialen von Menschen und damit, wie man aus diesen Potentialen auch Bereitschaften für Veränderung machen kann. Unter anderem tut er das mit der von ihm geleiteten FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit.
 
Literatur zum Abend: Zeitenende. Politik ohne Leitbild, Gesellschaft in Gefahr. S.-Fischer 2023

Foto: Deborah Mittelstaedt

04. März

ABENDSALON MIT Dr.Regina Heller

Wie hat der Angriffskrieg in der Ukraine Russlands Staat und Gesellschaft verändert?
Das Gespräch führte Dr.Klara Stumpf

Seit nunmehr zwei Jahren führt Russland mit unerbittlicher Härte seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Viele Russinnen und Russen haben längst verstanden, dass der Krieg weit mehr ist als eine zeitlich und geografisch begrenzte „Spezialoperation“, mit der die Bevölkerung vermeintlich nichts zu tun haben soll. Putins Krieg hat mittlerweile alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens in Russland erfasst. Wie wirkt sich der Krieg konkret auf die inneren Entwicklungen des Landes aus? Wie beeinflussen diese Entwicklungen möglicherweise den weiteren Verlauf des Kriegs? Und welche Rolle spielt der Krieg bei den bevorstehenden russischen Präsidentschaftswahlen im März? Und wie ist der Tod des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny in diesem Zusammenhang einzuordnen? 
Über diese und weitere Fragen sprechen wir an diesem Abendsalon.

 

Dr. Regina Heller ist Politikwissenschaftlerin und hat unter anderem in Moskau und St. Petersburg studiert und befasst sich seit vielen Jahren aus friedens- und konfliktwissenschaftlicher Perspektive mit Russland und seiner Innen- und Außenpolitik.

 

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem ISFH, der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und dem HADLEY´s. Jeden 1. oder 2. Montag im Monat geben IFSH-FriedensforscherInnen Einblicke in ihre Forschung und tauschen sich mit dem Publikum aus.
Der nächste „Abendsalon“ mit IFSH-Beteiligung findet am 8. April 2024 mit Dr. Anne Menzel statt. Sie wird das Thema „Feministische Außenpolitik“ näher beleuchten.


26. Februar

ABENDSALON MIt Rolf Kellner

Sind sie noch zu retten? Wie reparieren wir unsere Innenstädte und Siedlungskerne?

 

Steigende Mieten, leerstehende Büroflächen, schrumpfender Einzelhandel, fehlende Nahversorgung, vernachlässigtes Gemeinwohl...
Verdrängung derjeniger an den Stadtrand, die mit ihren Dienstleistungen das Leben im Zentrum aufrechterhalten. Ungelöste Fragen von Mobilität, Klimaschutz, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit nicht nur in UNSERER Stadt. An welchen Schrauben müssen wir drehen um unsere Lebensräume flexibler, gerechter, anpassungsfähiger, robuster und krisenfester zu gestalten? Was müssen wir bewahren? Von was müssen wir uns trennen?


Rolf Kellner
ist Diplom-Ingenieur hat in Hamburg Architektur und Stadtplanung studiert und ist Mitgründer und Geschäftsführer des Hamburger Planungsbüros üNN - überNormalNull - Büro für Kunst Bauen und Stadtentwicklung. Er initiiert und realisiert neben Wohnungsbauprojekten auch Kulturprojekte im Kontext von Stadt- und Quartiersentwicklung. Seit fast 25 Jahren verfolgt üNN mit seinen Initiativen und Projekten dabei die Strategie der kulturellen Sukzession. Das heißt, die Menschen und ihr Tun vor Ort sollen frühzeitig in alle Planungen mit einbezogen werden. Neben den künftigen und gegenwärtigen, sollen auch die historischen Bezüge des jeweiligen Ortes aufgegriffen und kulturell durchdrungen werden können. üNN stellt dialogorientierte Prozesse her und schafft somit ein breiteres Bewusstsein für die uns umgebenden Räume und ihre soziale Wirkung auf uns.

 

https://www.massivkreativ.de/blog/stadt-neu-denken-mit-rolf-kellner/

 

Foto: Manuel Stülten


12. Februar

ABENDSALON Mit Amelie Deuflhard

Langsam wird´s eng - über die schwindenden Diskursräume

Das Gespräch führte Tina Heine
 
Pro-Palästina oder Pro-Israel? Putin Versteher*in oder Kriegstreiber*in?
Aktivist*in oder Rassist*in? Klimakleber*in oder Treckerfahrer*in?
 
Die letzten Jahre haben es in sich. Eine große Krise jagt die nächste, Corona, Kriege vor unserer Haustür, Klimawandel, Rechtsruck…
Wieviel Zeit und Raum bleibt uns, in Zeiten von Social Media und klassischen Medien, die auch Aufmerksamkeit erregen wollen und müssen, in die Tiefe von Themen und Konflikten einzusteigen?
Wer sind die Expert`*innen, wer die Zuschauer*innen? Wie finden wir zu Wahrheiten, Haltungen und Positionen?
Wie offen sind wir für das echte Gespräch, das gegenüber und andere Sichtweisen, Perspektiven?
 
Wer darf für wen sprechen und wer darf überhaupt sprechen?
Wie können wir öffentliche Räume für Gespräche offen halten?
Warum werden aktuell so viele Veranstaltungen abgesagt?

Die Kunst ist frei. Ist sie das?

 

 

Amelie Deuflhard ist die Theaterproduzentin und seit 2007 die künstlerische Leiterin und Intendantin von Kamnagel.

Unter anderem war sie davor ab dem Jahr 1998 bei den Berliner Sophiensaelen, im Jahr 2000 schließlich deren Geschäftsführung und Intendanz. Während ihrer Zeit entwickelten sich die Sophiensaele zu einem zentralen Ort in Deutschland für die Freie Theaterszene. Im Jahr 2003 übernahm Deuflhard den Vorsitz des Vereins Zwischen Palast Nutzung, der eine künstlerische Bespielung des damals bereits entkernten Palasts der Republik zum Ziel hatte. 2004 übernahm sie schließlich zusammen mit Matthias Lilienthal und Philipp Oswalt die künstlerische Leitung des Projekts Volkspalast, einer festivalartigen Bespielung des Palasts der Republik. Die Bespielung befeuerte die Debatte über die Nutzung des Areals und den Abriss und Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses.

 

05. Februar

ABENDSALON Dr. Holger Niemann

 Die Welt in Unordnung - Macht und Ohnmacht der Vereinten Nationen

 

Das Gespräch führt Gesche Keding

 

Mit seinem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat Russland geltendes Völkerrecht verletzt und mit fundamentalen Werten und Normen der internationalen Gemeinschaft gebrochen. Hinzu kommt eine zunehmende Polarisierung zwischen Nord und Süd sowie Ost und West: Die Weltordnung, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg kennen, steckt in einer schweren Krise. Die Vereinten Nationen (englisch: United Nations, UN), die sich als Hüterin des Weltfriedens verstehen, sind in vielen dieser Krisen erstaunlich handlungsunfähig. in diesem HADLEY'S Abendsalon erläutert Dr. Holger Niemann, UN-Experte am IFSH, vor welchen Herausforderungen die Weltordnung steht und wie die Vereinten Nationen dabei helfen könnten, die Welt wieder friedlicher und stabiler zu machen.

 

Dr. Holger Niemann ist Friedensforscher am Institut für Friedenforschung und europäische Sicherheitepolitik (ISFH).

Er beforscht, wie Normen und Praktiken die internationale Friedens- und Sicherheitspolitik prägen und interessiert sich insbesondere für die Rolle internationaler Organisationen und multilateraler Diplomatie, umstrittene Prozesse der Global Governance sowie die normativen und sozialen Grundlagen globaler Ordnungen. Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist dabei die programmatische und organisatorische Transformation des UN-Sicherheitsrats und ihre Implikationen für die Friedens- und Sicherheitspolitik der Vereinten Nationen.

 

11.Dezember 2023

ABENDSALON MIT Lindita Arapi

Albanische Schwestern: Verantwortung zwischen Weggehen und Zurückkommen

Das Gespräch führt KLara Stumpf

 

An diesem Abend werfen wir einen literarisch inspirierten Blick auf das Thema Verantwortung. Zu Gast ist Lindita Arapi, eine der bekanntesten Autorinnen Albaniens, mit ihrem Buch „Albanische Schwestern“. Lindita Arapi behandelt in ihren Büchern die Folgen der kommunistischen Diktatur und richtet den Blick auf die patriarchalischen Strukturen in der albanischen Gesellschaft. Was bedeutet Verantwortung, wenn sich die politischen Verhältnisse in einem Land wie Albanien radikal ändern? Wie verändert sich in diesem Zuge die Rolle der Frauen? Und welche Verantwortung ergibt sich auf persönlicher Ebene zwischen Weggehen und Zurückkommen, so wie es die Protagonistin Alba im Roman durchlebt? Wir freuen uns sehr, hierzu mit Lindita Arapi zu sprechen und auch einige Einblicke in ihr Buch „Albanische Schwestern“ zu bekommen.


Lindita Arapi gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Albaniens. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Der Roman "Schlüsselmädchen" (auf Deutsch 2012 in Übersetzung von Joachim Röhm) wurde in Albanien "Buch des Jahres". Sie organisierte 2015 mit dem "Institute for the Studies of Communist Crimes and Consequences in Albania" den Aufruf der 100 europäischen Intellektuellen zur Aktenöffnung in Albanien. Lindita Arapi arbeitet als Journalistin und Moderatorin für die Deutsche Welle in Bonn.

 

Links

Lindita Arapi in Deutschlandfunk Kultur

Zum Buch Albanische Schwestern


04.Dezember 2023

ABENDSALON MIT Dr.Habil Cornelius Friesendorf

 

Keine europäische Friedensordnung ohne Russland – aber wie mit Russland?
 
Was treibt die russische Außen- und Sicherheitspolitik an? Wie können westliche Staaten auf russische Aggression reagieren? Die Antworten in der öffentlichen Debatte über Russland fallen oftmals zu kurz aus. Weder kann der russische Revisionismus rein innenpolitisch erklärt werden noch ist es überzeugend, Russlands Zerstörungswut in der Ukraine und anderswo allein mit westlicher Politik zu erklären. Was den Umgang mit Russland angeht, so dominieren auch in Deutschland Forderungen nach mehr militärischer Abschreckung und Verteidigung. Wer vor Eskalationsrisiken warnt, wird schnell als Opfer der Putin‘schen Propagandamaschinerie abgetan.
 
Dr. habil. Cornelius Friesendorf ist Experte für europäische Sicherheitspolitik und leitet am IFSH das Zentrum für OSZE-Forschung. Im HADLEY‘S Abendsalon am 4. Dezember spricht er über Praktiken der russischen Außen- und Sicherheitspolitik und ihre Gründe. Letztere sind vielschichtig: die Suche nach Anerkennung als Großmacht und anti-westliche Ressentiments, innenpolitische Machtverschiebungen und Anreize für russische Staatsvertreterinnen und -vertreter, sich systemkonform zu verhalten.
 
Um russische Praktiken und ihre Antriebskräfte zu illustrieren, bietet der Friedensforscher den Gästen an diesem Abend einen Einblick in den „Maschinenraum“ der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). An ihrem Hauptsitz in Wien treffen wöchentlich Diplomat:innen unter anderem aus Russland, den USA und Westeuropa aufeinander. Friesendorf beschreibt anhand von jahrelangen persönlichen Beobachtungen, wie Russland die Arbeit der OSZE durch Entscheidungsblockaden, Provokationen und Propaganda erschwert, und skizziert Motive. Die tägliche Arbeit der OSZE dient somit als Mikrokosmos, um russische Außen- und Sicherheitspolitik insgesamt besser zu verstehen. Auch zeigt die OSZE, wie schwierig es ist, eine europäische Friedens- und Sicherheitsordnung mit einem Russland zu gestalten, dessen Ordnungsprinzipien eher ins 19. Jahrhundert passen.
 

27.November 2023

ABENDSALON MIT EVA von Redecker

Freiheit und Verantwortung

Das Gespräch führte Gesche Keding

Diskussion mit Eva von Redecker über einen neuen Freiheitsbegriff

 

Freiheit und Verantwortung, passen die überhaupt zusammen? Wir haben Verantwortung für Menschen und Dinge. Wir wollen uns aber auch frei entscheiden und bewegen. Verantwortung bedeutet aber Bindung (dass wir über sie mit Menschen und Dingen verbunden und in Beziehung sind ist etwas Schönes an Verantwortung). Die Verantwortung, die uns mit aus der Notwendigkeit erwächst , Klimawandel, Biodiversitätsverlust u.a. zu verringern, ist eine unvorstellbar große. Wie frei können wir uns dann noch fühlen? Eva von Redecker schlägt vor, Freiheit zeitlich zu denken. Wie sie dabei unsere Zeit als eine der Fülle versteht , die wir »mit anderem Lebendigen teilen«, wollen wir an diesem Abend von ihr hören und miteinander diskutieren. Das Gespräch führt Gesche Keding.

 

Eva von Redecker ist Philosophin und Publizistin. Sie kommt aus Schleswig-Holstein. Ihr Philosophie-, Geschichts- und Germanistikstudium führte sie nach Kiel, Tübingen, Cambridge und Potsdam. Nach dem Studium war sie an der Humboldt-Universität Berlin, der Universität in Cambridge, der New School in New York und in Verona tätig. Ihr jüngstes Buch, aus diesem Jahr, über das wir sprechen werden, heißt »Bleibefreiheit«. Sie hat nicht nur eine Reihe einflussreicher Bücher geschrieben, sondern teilt ihre Ideen als gefragte Rednerin und Gesprächspartnerin in allen Medien mit vielen Menschen.

 

Links:

Website Eva von Redecker

Podcast Beitrag zum Thema BleibefreiheitArtikel im Standard über das Buch Bleibefreiheit

 

Foto: Philipp Plum


 

20.November 2023

ABENDSALON MIT YannicK Haan

Wohin mit all dem Geld?

Das Gespräch führt Tina Heine

Über Mechanismen der steuerlichen Ungerechtigkeiten und die Ziele der Initiative taxmenow.

 

In Deutschland besitzen die reichsten 10% in der Vermögensverteilung 67,3 % aller Vermögen, das reichste Prozent besitzt 35%, während die ärmsten 50% insgesamt nur 1,2 % aller Vermögen besitzen. (Quellen: DIW 2020 und Bundesbank 2022.)

 

Diese Tatsache ist nicht nur dem Fleiß der Vermögenden oder ihrer Vorfahren geschuldet, sondern ist auch eine Konsequenz einer Steuerpolitik, die systematisch vermögende privilegiert und die Besteuerung von Vermögen und Erbschaften kontinuierlich verringert hat. Ob das Ergebnis eine  demokratiegefährdende Machtkonzentration in Form von Kapital und Einfluss in den Händen von Wenigen darstellt wollen wir mit Yannick Haan besprechen. Auch er ist als Erbe „betroffen“ und arbeitet gemeinsam mit anderen Vermögenden bei taxmenow daran, „intensiver in den öffentlichen Diskurs über das Thema einzusteigen mit dem Ziel Wohlstand, Teilhabe und soziale Sicherheit für alle zu erreichen. Über ein Steuersystem, das auf demokratische und transparente Weise für Umverteilung sorgt und durch die Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen das Gemeinwohl stärkt“.

 

Yannick Haan ist Mitglied im Pressteam von der Initiative taxmenow. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Auswirkungen von Ungerechtigkeit auf die Gesellschaft. Er ist Autor des Buches “Enterbt uns doch endlich!” das im Dezember 2022 im Trabanten Verlag erschien. Unter anderem arbeitet er derzeit als Policy Advisor beim unabhängigen Think Tank iRights Lab und ist Mitglied der Gesellschaft für Freiheitsrechte sowie Fellow des Netzwerks Zukunftsgerechtigkeit. Er schreibt regelmäßig Gastbeiträge in mehreren Tages- und Wochenzeitungen u.a. für die Zeit, die taz, die Welt, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung oder Deutschlandfunk Kultur. Der britische Think Tank Apolitical hat ihn auf die Liste der „World‘s 100 Most Influential Young People In Government“ aufgenommen.

 

links

Website Yannick Haan

Website taxmenow

Netzwerk Zukunftsgerchtigkeit

Ein Gastkommentar zum Thema Erben in der taz

Copyright Foto: Marcel Maffey


13.November 2023

ABENDSALON MIT Katharina Mosene

 Wie diskriminierend ist Künstliche Intelligenz?

Das Gespräch führte Klara Stumpf

 

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und weckt große Hoffnungen. Allerdings ist auch schon länger klar, dass sich Vorurteile und Ungleichheiten im Code wiederfinden. Beispielsweise kann biometrische Gesichtserkennung Schwarze Menschen und People of Colour nur unzureichend identifizieren, da sie sich überwiegend auf Trainingsdatensätze weißer Personen stützt. KI-Anwendungen beruhen zudem vielfach auf Daten, die Frauen* und marginalisierte Gruppen unterrepräsentieren. Das bedeutet, dass sie weniger die Zukunft vorhersagen als die Vergangenheit und die darin eingeschriebenen Strukturen von Diskriminierung abbilden.
Wie viel Macht räumen wir also den Maschinen ein, ohne ernsthaft zu verstehen, wie Entscheidungen innerhalb dieser Systeme tatsächlich getroffen werden, und zu welchem Preis? Wer ist eingebunden in die Entwicklung künstlich intelligenter Systeme? Und welche Verantwortung tragen wir als Gesellschaft für den Diskurs über den Einsatz von KI in gesellschaftlichen sensiblen Bereichen?

 

Katharina Mosene ist Politikwissenschaftlerin (M.A.) am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI). Ihr wissenschaftliches Interesse gilt ethischen Fragen im Bereich Netzpolitik, Intelligente Technologien und Internet Governance. In ihrer Freizeit ist sie Vorständin von netzforma* e.V. – Verein für feministische Netzpolitik.

 

Links:

Hans-Bredow-Institut

www.netzforma.org

Foto:Christiana Matzen, HBI


6. November 2023

ABENDSALON MIT AnNA Kreikemeyer

Frieden fördern von Afghanistan bis Kirgisistan: Was können wir von der lokalen Bevölkerung lernen?

Das Gespräch führt Dr. Klara Stumpf

Ob bei Nachbarschaftsstreitigkeiten um Weideflächen, Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Gruppen oder einem Konflikt rund um den Bau eines Staudamms - in vielen Gesellschaften tragen Einzelpersonen, informelle Gruppen oder selbstorganisierte Vereinigungen zum Friedensaufbau „von unten“ bei. Ortsansässige Geistliche, Dorfälteste oder auch angesehene Frauen schlichten Streit auf lokaler oder regionaler Ebene und sorgen so für ein friedliches Zusammenleben. Oftmals haben solche Handlungsweisen eine lange, gewohnheitsrechtliche Tradition.
Gerade angesichts der gescheiterten internationalen Friedenseinsätze in Afghanistan oder Mali betont die Friedensforschung schon seit vielen Jahren die Bedeutung lokaler FriedensstifterInnen. Noch fehlt jedoch konkretes Wissen darüber, wie solche FriedensschlichterInnen vor Ort genau vorgehen, und – aus westlicher Sicht betrachtet – auch das Verständnis für die Weltanschauungen dieser Menschen.

 

IFSH-Forscherin Dr. Anna Kreikemeyer möchte diese Wissenslücken schließen. Ihre Forschung widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen des Friedensaufbaus „von unten“, speziell im Kaukasus und Zentralasien.

Im Gespräch mit Klara Stumpf wird Dr. Anna Kreikemeyer Einblicke in ihre Forschung geben: Welche neuen Erkenntnisse haben die Feldforschungen über die lokalen Friedensansätze bisher ergeben? Was weiß die Wissenschaft über die Dorfältesten? Wo gibt es sie noch? Welchen Einfluss haben sie genau? Welche Konflikte können sie lösen, welche nicht? Und: Was kann man von solchen lokalen Friedensinitiativen für die aktuellen und künftigen internationalen Friedenseinsätze ableiten?

 

Der nächste „Abendsalon“ mit IFSH-Beteiligung findet am 4. Dezember statt. Dann zeigt der IFSH-Politikwissenschaftler Dr. habil. Cornelius Friesendorf, wie Russland die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) demontiert und wie westliche Diplomaten am Wiener OSZE-Sitz auf russische Taktiken antworten.

 

ISFH steht für: Institit für Friedensforschung und Sicherheitspolitik. Einmal monatlich laden wir gemeinsam mit dem ISFH zum Salon.

 

Links

Website Institut

Mehr Infos zum Thema lokaler Frieden

 


16. Oktober 2023

ABENDSALON MIT Jan Rau

 

Rechtsextremismus im Internet. Was wissen wir und was können wir tun?

Das Gespräch führte Klara Stumpf

Im Internet live gestreamte rechtsterroristische Anschläge in Christchurch und Halle, ein gestürmtes Kapitol und ein versuchter Sturm auf den Reichstag, digital gesteuerte Beeinflussung des öffentlichen Diskurses -- Rechtsextremismus ist eine Gefahr für die Demokratie und das Internet ist ein entscheidender Manövrierraum für (digitale) Rechtsextremisten. Wie können wir diesen Herausforderungen begegnen? Mit Jan Rau sprechen wir über die digitale Infrastruktur des Rechtsextremismus und über Interventionen und Gegenmaßnahmen. Mit welchen Gefahren sind wir konfrontiert? Was können Gesetze und Gerichte ausrichten? Was passiert in der Präventionsarbeit? Und was kann jede*r einzelne tun?

 

Jan Rau hält einen Master vom Oxford Internet Institute und ist seit 2020 am (Social) Media Observatory des Leibniz-Institut für Medienforschung │Hans-Bredow-Institut (HBI) tätig. Er ist Kommunikationswissenschaftler und Internetforscher und beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie das Internet Politik und Gesellschaft verändert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Themenstellungen wie Rechtsextremismus, Desinformationen und Echokammern.

Foto:Christiana Matzen, HBI

9. Oktober 2023

ABENDSALON MIT Dr.Delf RothE

Wie hängen Klimawandel, Frieden und Sicherheit zusammen?

Das Gespräch führte Gesche Keding

 

Die globale Erderwärmung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf unsere Sicherheit und den Frieden weltweit? Kann er bestehende Gewaltkonflikte verschärfen oder sogar neue auslösen? Und was sind die unmittelbaren Folgen für die Umwelt, wenn aufgerüstet und Kriegsgerät eingesetzt wird? Konkrete Beispiele aus aller Welt zeigen: Dürren und Ernteausfälle lösen in einigen Teilen der Welt soziale Unruhen aus und zwingen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Der steigende Meeresspiegel bedroht Inselstaaten und Menschen, die an Küsten leben. Konflikte um knappe Ressourcen wie Trinkwasser könnten sich zwischen Ländern und ethnischen Gruppen weiter verschärfen. Militärische Akteure und Rüstungsindustrie tragen zur Umweltverschmutzung bei und verbrauchen fossile Brennstoffe.

 

Unter der Moderation von Diplom-Psychologin Gesche Keding von der Leuphana Universität Lüneburg diskutiert IFSH-Experte Dr. Delf Rothe mit den Gästen die vielfältigen und komplexen Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Sicherheit. Und er skizziert, wie eine friedenspolitische Antwort auf diese  Herausforderungen aussehen könnte.f

 

Delf Rothe  ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFSH und seit Dezember 2021 Mitglied im Teilprojekt B3 „Konflikt und Kooperation an der Schnittstelle von Klima und Sicherheit” des Klima-Exzellenzclusters CliCCS der Universität Hamburg. Von März 2018 bis November 2021 leitete Delf Rothe das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt „The Knowledge Politics of Security in the Anthropocene“. Von 2014 bis 2016 war Rothe Mitglied im Postdoc-Kolleg „Sustainable Futures“ der Universität Hamburg mit einem Projekt zur zunehmenden Bedeutung des Konzepts der Resilienz in der Sicherheitspolitik.

In seiner Forschung beschäftigt sich Delf Rothe mit den sicherheitspolitischen Implikationen des Klimawandels. Aus Perspektive der kritischen Sicherheitsstudien untersucht er, wie und mit welchen Methoden Wissen über zukünftige Umweltrisiken produziert und verbreitet wird. Rothe thematisiert die Verschränkung militärischer und ökologischer Formen der Überwachung in Fernerkundungsprojekten und die damit einhergehende Gefahr einer technikgetriebenen Versicherheitlichung von Umweltproblemen.


2. Oktober 2023

ABENDSALON MIT STEPHAN LAMBY

Und wer übernimmt die Verantwortung? Vom nicht alltäglichen Alltag der Bundesregierung

Das Gespräch führte Elisabeth von Thadden

 Stephan Lamby ist nicht zum ersten Mal Gast in unserem Salon. Sehr eindrcklihc haben wir mit ihm über sein letztes Buch und seine Erfahrungen im Vorweg der letzten Bundestagswahl gesprochen. Nun ist sein neues Buch erschienen. Seine Erfahrungen und Beobachtungen passen wunderbar in unsere Fragestellungen zum Thema Verantwortung - zwischen Last und Lust...

 

Auszug aus der Ankündigung zum Buch „Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges“ (Verlag C.H.Beck):
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine steht die deutsche Regierung unter maximalem Druck. Falsche Entscheidungen können zu einer unkontrollierbaren Eskalation des Krieges führen, auch zu Not und Unruhen im eigenen Land. Der preisgekrönte Journalist Stephan Lamby hat Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Robert Habeck, Christian Lindner und andere der Nähe beobachtet. Sein hochspannender Bericht liefert exklusive Einblicke in die Regierungszentrale während der schwersten internationalen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.
Permanent müssen der Kanzler und seine Kabinettsmitglieder Überzeugungen über Bord werfen: Waffen, Kohlekraft, Schulden. Wladimir Putin zwingt ihnen eine fremde, unbeabsichtigte Politik auf. Wie hält man so etwas aus? Was tut die Regierung, um den Krieg zu beenden? Wie kann Deutschland im globalen Kräftemessen bestehen? Von Beginn der Regierungszeit im Dezember 2021 war Stephan Lamby mit den wichtigsten Entscheidungsträgern unterwegs, in Washington, in den Hauptstädten Europas und asiatischen Mega-Cities, in der Sahelzone und am Arabischen Golf, auch in der deutschen Provinz. Und natürlich in Berlin. Er sah, wie Olaf Scholz und seine Regierung wegweisende Beschlüsse trafen und wie ihnen schwerwiegende Fehler unterliefen. Lambys investigative Reportage ist eine einzigartige Schilderung der weltgeschichtlichen Ereignisse – aus dem Inneren des deutschen Machtzentrums.

 

Stephan Lamby ist Dokumentarfilmer, Buchautor und Musiker. Seit vielen Jahren bildet er mit seinen ARD-Dokumentationen die deutsche und internationale Politik ab, darunter «Nervöse Republik», «Labyrinth der Macht» und «Im Wahn». Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, dem STERN-Preis und als Journalist des Jahres.


11. September 2023

ABENDSALON MIT Franziska STAERK

Die nukleare Rüstungskontrolle in der Krise – was tun?

Das Gespräch führte Klara Stumpf

 

Viele Expert:innen schätzen das Risiko eines Nuklearwaffeneinsatzes als so groß wie nie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges ein: Weltweit wird wieder nuklear aufgerüstet. Die Zahl der einsatzbereiten Sprengköpfe in den militärischen Beständen hat in den vergangenen Jahren erneut zugenommen, ebenso eine aggressive nukleare Rhetorik derjenigen, die im Ernstfall über den Einsatz von Atomwaffen zu entscheiden haben: In seinem Eroberungskrieg gegen die Ukraine droht der russische Präsident Putin unverhohlen, auch Atomwaffen einzusetzen. Noch brisanter wird die weltpolitische Gemengelage dadurch, dass die internationale Rüstungskontrolle zurzeit in einer fundamentalen Krise steckt. Bestehende Verträge, die vor allem die Atomwaffenbestände kontrollieren sollten, wurden aufgekündigt, ausgesetzt oder laufen aus. Wird dieser Entwicklung nicht durch kluge und innovative Vereinbarungen entgegengewirkt, droht ein neuer globaler Rüstungswettlauf.

 

Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, dass uns die Hamburger Friedensforscherin Franziska Stärk an diesem Abend als Gesprächspartnerin zur Verfügung steht. Sie beschäftigt sich am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) mit der nuklearen Rüstungskontrolle und wird aufzeigen, warum die aktuelle Situation so heikel ist und was getan werden müsste, um die Welt wieder etwas sicherer zu machen.

 

 

Dieser friedenspolitische Abend ist neuer Bestandteil unseres Abendsalons in Zusammenarbeit  mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik. IFSH-Friedensforscher:innen geben jeden 1. Montag im Monat im HADLEY’S Einblicke in ihre Forschung und laden zu Austausch und Diskurs. Der nächste ISFH Salon findet wegen des Feiertages im Oktober am 9.10. statt. Der Klimaforscher Dr. Delf Rothe spricht darüber was der Klimwandel mit Frieden und Sicherheit zu tun hat

 

Das Leitthema der Abendsalons für die erste Jahreshälfte 2023 lautete: BERÜHRUNG was hält uns zusammen?

Pandemie, Kriege, Klimawandel, Migration, Inflation… die großen Schlagworte der aktuellen Stunde sind keine hoffnungsvollen Begriffe. Dennoch brauchen wir Kraft und Zuversicht um die Probleme anzugehen und aus dieser „Zeitenwende“ gestärkt und klüger hervorzugehen.

 

Welche Rolle spielen dabei zwischenmenschliche Beziehungen, aber auch die Beziehungen zu unserer Mitwelt Tier und Natur? Welche Bedeutung hat der Begriff Berührung für uns und in welchen neuen Kontexten können wir ihn bewusst mitdenken?

 

Im dritten Zwischenraum Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 befassten wir uns u.a. mit Phänomen Tinder, unserem Verhältnis zu unseren Körpern, mit Bildungsarbeit als Beziehungsarbeit, Liebe zu Androiden, und wir redeten über unsere Normen von Beziehungen und Verbindlichkeit u.a. auch in friedenspolitischen Kontexten. Wir schauten auf Konfliktpotentiale im Prozess der aktuellen Diversitäts- und Genderdebatte, fragten uns welche Rolle die körperliche Berührung in unterschiedlichen Kulturen spielt und welchen Raum wir dem Ende unseres körperlichen Seins, dem Tod, einräumen.

 


AbendSALON MIT Ina Hattebier und Ute ARndt

12.Juni 2023

 

Trauer – Das unterschätzte Gefühl

Das Gespräch führte Tina Heine

 

An diesem Abend widmen wir uns der Trauer – dem Gefühl, das keiner haben möchte, das sich so schwer erklären lässt und das wir alle dennoch (gut) kennen. Wir trauern nicht nur nach dem Verlust eines geliebten Menschen, sondern in vielen Lebensphasen, in denen wir mit Veränderungen, Umbrüchen, Plötzlichem und der Endlichkeit konfrontiert sind. Bei all diesen Herausforderungen nicht unterzugehen, dabei ist die Trauer eine sehr gute Begleiterin. Finden wir. Und wir finden auch: Darüber dürfen wir sprechen, viel öfter als erlaubt, viel öfter als gedacht. Es macht uns lebendig, hoffnungsfroh und stark. Gemäß der gern zitierten Astrid Lindgren: „Lange saßen sie dort und hatten es schwer. Aber sie hatten es gemeinsam schwer, und das war ein Trost“. Genau: nicht allein zu sein und emphatische ZuhörerInnen können trösten. Probieren wir es aus.

 

Ina Hattebier ist Künstlerin und Gestalterin von Urnen. Sie weiß, dass Kreativität im Umgang mit Tod und Sterben helfen kann und ermuntert, für die Trauer einen individuellen Ausdruck zu finden.

 

Ute Arndt ist Trauerrednerin und Trauerbegleiterin und liebt Lebensgeschichten, die von Veränderungen, Verlusten und Wandlungen erzählen. 

 

Im Netzwerk Trauerkultur arbeiten Ina und Ute seit 2015 zusammen, weil sie Mut machen möchten, sich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer zu beschäftigen. Sie laden ein zu Death Cafés, Schreibworkshops, Diskussionen und anderen kreativen Veranstaltungen. Weitere Infos findet ihr unter: www.andere-urnen.dewww.ute-arndt.dewww.netzwerk-trauerkultur.dewww.deathcafe.com

Fotos: Therese Walther | www.sucherin.de


5. Juni 2023 | In Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg

AbendSALON MIT Dr. Martin Kahl und SÜNJE ANDRESEN

 

Unterwegs auf Online-Plattformen: grenzenlose Freiheit – grenzenloser Hass?

Das Gespräch führte Dr. Klara Stumpf

 

TikTok, WhatsApp, YouTube und andere Online-Plattformen sind für die meisten von uns zu wichtigen Kommunikationskanälen geworden. Der Informationsaustausch erfolgt sekundenschnell und oft anonym, Inhalte können häufig unbeschränkt und ungeprüft verbreitet werden. Dies hat nicht nur gesellschaftliche Debatten und Meinungsbildungsprozesse grundlegend verändert, sondern auch die Debattenkultur: Hass und Hetze im Netz, herabwürdigende und hasserfüllte Botschaften sind die Kehrseite dieser Entwicklung. Es gibt eine Reihe von Versuchen, solchen Hass-Botschaften durch Gesetze, eigene Regulierungen der Online-Dienstleister, aber auch Gegenrede gesellschaftlicher Initiativen entgegenzuwirken. Viele der Regulierungsansätze sind jedoch umstritten. Die einen bezweifeln, dass sie Betroffene tatsächlich schützen können. Andere sehen darin das Recht auf freie Rede bedroht. 

 

IFSH-Friedensforscher Dr. Martin Kahl und die Rechtswissenschaftlerin und Kinder- und Jugendschutzexpertin Sünje Andresen vom Leibniz-Institut für Medienforschung Hans-Bredow-Institut tauchen mit euch in die Welt der Online-Plattformen ab und klären: Wie wirksam sind die aktuellen Maßnahmen gegen Hassbotschaften im Netz? Wie können sich Betroffene wehren? Brauchen Kinder und Jugendliche besonderen Schutz? Wie kann trotz Regulierungen die Redefreiheit gewährleistet werden?

 

Sünje Andresen ist seit November 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) in dem BMBF-geförderten Projekt "Sicherheit für Kinder in der digitalen Welt - Regulierung verbessern, Akteure vernetzen, Kinderrechte umsetzen“ tätig. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und belegte den Schwerpunktbereich Kriminalität und Kriminalitätskontrolle. Hierbei spezialisierte sie sich auf Jugendstrafrecht und Jugendkriminologie. 

 

PD Dr. Martin Kahl ist Politikwissenschaftler und Stellvertretender Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Dort leitet er den Forschungsbereich „Gesellschaftlicher Frieden und Innere Sicherheit“. 

 Fotos: IFSH; Leibniz-Institut für Friedensforschung | Hans-Bredow-Institut / David Ausserhofer


22. Mai 2023

AbendSALON MIT Bahar Roshanai und Matthias Koch

IRAN #2 | Kunst und Widerstand – Wie Musik die Revolution in Iran stärkt

 

Ursprünglich wollten wir uns am 27. Februar mit der Kraft der Musik befassen und welche Rolle sie in der aktuellen Situation in Iran spielt.  Dann haben wir aber doch erst mal einen ganz grundlegenden Blick auf Iran, seine Vergangenheit und eine mögliche Zukunft geworfen. Am 20. März mussten wir krankheitsbedingt auf die geplante Fortsetzung verzichten. Nun kommt es am 22. Mai also endlich zu einem zweiten Salon über Iran, und wir freuen uns sehr, dass Bahar Roshanai wiederkommt, um nun gemeinsam mit Matthias Koch, der mit seinem Label 30M Records die passende Musik beisteuert, den Abend zu gestalten.

 

Bei diesem Salon wird gemeinsam Musik gehört und wir werden uns sicher auch gemeinsam an Musik erinnern, die Menschen bewegt und Veränderungen bewirkt hat.

 

Bahar Roshanai, 1981 in Teheran geboren, in Hamburg aufgewachsen, studierte Musik (Klavier und Gesang) an der Hochschule für Künste in Bremen und ist seitdem als Musikvermittlerin und Kulturmanagerin in Hamburg und Teheran tätig.
Seit 2019 ist sie im Bereich Kultur der Körber-Stiftung für die Musik und Musikvermittlungsprojekte zuständig.

 

Matthias Koch ist seit über 25 Jahren im Musikbusiness aktiv, hat unter anderem beim französischen Label naïve gearbeitet und verantwortet beim Hamburger Reeperbahnfestival die Brücke zwischen Klassik und Pop. In diesem Spagat hat er 2020 das Label 30M Records gegründet, das ein internationales Publikum auf aufstrebenden Iranischen KünstlerInnen aufmerksam macht.

Fotos: Claudia Höhne; Sven Grot


8. Mai 2023 | In Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg

AbendSALON MIT Dr. Alexander Graef

 

Krieg in der Ukraine – (k)ein Ende in Sicht: Welche Chancen hat der Frieden? 

Das Gespräch führt Dr. Klara Stumpf

 

Die russische Invasion der Ukraine seit Februar 2022 hat die nach dem Kalten Krieg entstandenen Grundfesten der europäischen Sicherheitsordnung zum Einsturz gebracht. Die post-sowjetische Epoche ist vorüber. Stattdessen scheint sich ein neuer eiserner Vorhang in Europa zu senken. Anstatt durch Deutschland verläuft er nun quer durch die Ukraine und entlang der russisch-polnischen Grenze. In mehr als einem Jahr Krieg haben zehntausende Menschen ihr Leben verloren. Millionen sind zu Geflüchteten geworden. Wie konnte es so weit kommen? Welche Perspektiven gibt es den Krieg zu beenden? Dr. Alexander Graef beleuchtet die vielfältigen Ursachen des Krieges und die Reaktionen des Westens auf die russische Invasion. Gemeinsam wollen wir die bestehenden Forderungen nach weiteren Waffenlieferungen einordnen und über die Möglichkeiten für einen Waffenstillstand und Verhandlungslösungen in der Ukraine diskutieren.  

 

Dr. Alexander Graef ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH). Er hat Kulturwissenschaften und Internationale Beziehungen in Frankfurt/Oder, Berlin und Moskau studiert. 2019 wurde er an der Universität St. Gallen mit einer Arbeit über außenpolitische Experten und Think Tanks in Russland promoviert. Am IFSH arbeitet er im vom Auswärtigen Amt finanzierten Forschungs- und Transferprojekt „Rüstungskontrolle und neue Technologien“, in dessen Rahmen er sich insbesondere mit den Perspektiven konventioneller Rüstungskontrolle und den NATO-Russland Beziehungen beschäftigt. Seine Forschung liegt an der Schnittstelle zwischen Friedens- und Konfliktforschung, Soziologie der internationalen Beziehungen und Regionalstudien im post-sowjetischen Raum.

 

Dieser Abend ist Teil unserer Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg. Jeden ersten Montag im Monat geben ForscherInnen des Instituts uns und euch Einblicke in ihre Arbeit und Impulse zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen geben.

 

Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich – aber sichert euch gerne einen Platz unter: reservierungen@hadleys.de, das hilft uns auch bei den Planungen. Zu unseren Abendsalons laden wir gemeinsam mit der Toepfer Stiftung F.V.S. 

 

Wer sich gerne an unserem Buffet bedienen möchte, dem empfehlen wir bereits ab 18:30 Uhr zu kommen. Getränke und Speisen sind kostenpflichtig.

 

Foto: ISFH


3. Mai 2023

Dialogforum: Grindel nachhALTIG GESTALTEN

 

Was braucht es eigentlich, um im Grindelviertel nachhaltig zusammenzuleben, zu wirtschaften, sich zu versorgen? Welches Wissen müssen wir schaffen? Welche Fragen beantworten? Welche Kooperationen eingehen? Mit welchen Praktiken experimentieren? Egal, ob als BewohnerIn, UnternehmerIn, Studierende, ForscheRIn, KonsumentIn oder in anderen Rollen – wir laden alle NachbarInnen ein, die sich mit diesen Themen beschäftigen. Ganz konkret, hier im Quartier!

 

Im Zentrum steht die Frage, wie wir die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung im Grindel stellen können und wollen, ganz konkret, im Quartier. Viele NachbarInnen verfügen dazu über wichtige Erfahrungen und Kenntnisse, andere forschen wissenschaftlich und beschäftigen sich auf ihre Weise mit drängenden Herausforderungen: Wie können wir anders wirtschaften, konsumieren oder uns versorgen (Stichworte: Gemeinwohl-Ökonomie, Solidarische Landwirtschaft, Fairtrade, Urban Gardening, etc.)? Welche Klimazukünfte sind plausibel und welche wünschenswert? Und wie können wir (Zwischen-) Räume für Austausch und Kontroversen, für Miteinander und Reibung, Kopf und Herz (und Bauch?) schaffen? Im Rahmen der moderierten Veranstaltung laden wir euch als ExpertInnen ein, euer Wissen und eure Erfahrungen auszutauschen, sich zu inspirieren und voneinander zu lernen, offene Fragen und Wissenslücken zu identifizieren und – wenn es passt – gemeinsame Forschungsfragen, Testläufe, Studierendenprojekte, Prototypen oder andere Kooperationen anzubahnen.


03. April 2023 | In Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg

AbendSALON MIT Dr. Hendrik Hegemann

 

Sind wir noch zu(sammenzu)halten?

Die neue Gereiztheit, politische Polarisierung und die Frage nach Zusammenhalt in bewegten Zeiten

Das Gespräch führt Tina Heine

 

Ob in der Familie, am Arbeitsplatz oder als BürgerInnen eines Staates – überall und in sämtlichen Konstellationen sollen die Menschen zusammenhalten. Gleichzeitig äußern viele die Sorge, dass dies immer weniger gelingt – vor allem in bewegten Zeiten wie diesen. Seit ein paar Jahren beschwören auch PolitikerInnen den Zusammenhalt in der Gesellschaft als Allheilmittel. Selten lassen sie die Gelegenheit aus, den gesellschaftlichen Zusammenhalt als gemeinsames, nationales Ziel auszurufen. Dies kann sich auf gemeinsame Werte in immer bunteren Gesellschaften, den Kampf gegen steigende soziale Ungleichheit oder Herausforderungen durch Hass und Hetze in den sozialen Medien beziehen. In seiner Neujahrsansprache bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz etwa den sozialen Zusammenhalt als „unser größtes Pfund“, das es gerade in Krisenzeiten zu verteidigen gelte.

 

Gemeinsam mit IFSH-Friedensforscher Dr. Hendrik Hegemann nehmen wir den Begriff des gesellschaftlichen Zusammenhalts genauer unter die Lupe: Wer soll da eigentlich auf welcher Basis mit wem zusammenhalten? Wer wird dadurch möglicherweise ausgeschlossen? Und ab wann wird fehlender Zusammenhalt innerhalb einer Gesellschaft zum Problem? Stimmt es überhaupt, dass es an gesellschaftlichem Zusammenhalt in Deutschland mangelt?

 

Dr. Hendrik Hegemann ist Politikwissenschaftler und Wissenschaftlicher Referent am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Dort leitet er unter anderem den Forschungsverbund „Zusammenhalt durch Sicherheit? Diskurse, Interaktionen und Praktiken europäischen Zusammenhaltes im Feld Sicherheit“. 

 

Dieser Abend ist der Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe. Ab sofort haben wir jeden 1. Montag ForscherInnen des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik zu Gast, die uns und euch Einblicke in ihre Arbeit und Impulse zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen geben. Der nächste Abendsalon mit IFSH-Beteiligung findet am 8. Mai statt. Dann spricht Russlandexperte Dr. Alexander Graef über die Friedensaussichten im Ukraine-Krieg.

 

Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich – aber sichert Euch gerne einen Platz unter: reservierungen@hadleys.de, das hilft uns auch bei den Planungen. Zu unseren Abendsalons laden wir gemeinsam mit der Toepfer Stiftung F.V.S. 

 

Wer sich gerne an unserem Buffet bedienen möchte, dem empfehlen wir bereits ab 18:30 Uhr zu kommen. Getränke und Speisen sind kostenpflichtig.

 

Foto: IFSH


13. März 2023

AbendSALON MIT Dr. Lisa Blumenberg

 

Bin ich (kein/dein) Mensch?

Das Gespräch führt Tina Heine

 

Roboter als Pflegekräfte, Cybersex mit Datenhandschuhen und Partnervermittlungen, die Androide im Portfolio haben? Während letzteres (noch) Zukunftsvision ist, sind die anderen Themen schon in unserer Realität angelangt und auch die Androiden werden nicht lange auf sich warten lassen. Üben wir doch jetzt schon im Metaverse uns selber als Avatare zu sehen und zu verhalten.


Der Film „Ich bin dein Mensch“ von Maria Schrader, in dem es um eine als Experiment angelegte Partnerschaft zwischen einem humanoiden Roboter und einer Wissenschaftlerin geht, stellt u.a. zentrale Fragen nach Glück, Sehnsüchten, unseren Umgang mit der Kontrollierbarkeit des Lebens und hinterlässt bei vielen BetrachterInnen ambivalente Gefühle. Wie ist es zu dem Film gekommen? Was waren die Erfahrungen der AkteurInnen, wie die Resonanzen vom Publikum und welche Haltung hat die Produzentin selber zu diesem Thema? Wir freuen uns, gemeinsam mit der Produzentin des Films, Dr. Lisa Blumenberg, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, sowie auf einen regen Austausch mit allen Salongästen.

 

Dr. Lisa Blumenberg ist eine preisgekrönte Produzentin – Achtung, festhalten: Deutscher Filmpreis, Grimme Preis, Deutscher Comedypreis, Bayrischer Fernsehpreis, Goldene Lola, Deutsche Auswahl für Oscar 2022 –, Mitglied der Geschäftsleitung der Letterbox Filmproduktion sowie der WIFT (Women in Film and Television), der Deutschen Akademie für Darstellende Künste und der International Emmy Academy. „Ich bin dein Mensch“, in der Regie von Maria Schrader, wurde weltweit in rund 80 Länder verkauft, Maren Eggert erhielt dafür den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle.

 

Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich - aber sichert Euch gerne einen Platz unter: reservierungen@hadleys.de, das hilft uns auch bei den Planungen.  Zu unseren Abendsalons laden wir gemeinsam mit der Toepfer Stiftung F.V.S.

 

Wer sich gerne an unserem  Buffet bedienen möchte, dem empfehlen wir bereits ab 18:30 Uhr zu kommen. Getränke und Speisen sind kostenpflichtig.

Foto: Andreas Schlieter


6. Februar 2023

AbendSALON MIT                                                           Maren Richter & Isabella Vértes-Schütter

 

Vorbilder – wie sehr berühren uns andere Menschen und ihr Lebensweg?

das Gespräch führt Judith von Cube

 

Maria Daelen war eine emanzipierte und starke Frau des 20. Jahrhunderts, erfolgreiche Ärztin und eine der wenigen Frauen im Bundesinnenministerium der 1950er und 1960er Jahre.  Isabella Vértes-Schütter ist Intendantin des Ernst Deutsch Theaters, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und promovierte Medizinerin. Beide sind Frauen, die ihren eigenen Weg gingen bzw. gehen und sich in männerdominierten Arbeitswelten durchsetzen konnten. Maren Richter ist promovierte Historikerin und Autorin und forscht zu Maria Daelen. Gemeinsam mit ihr und Isabella Vértes-Schütter möchten wir ins Gespräch über Vorbilder kommen.

Wie wichtig ist es, Vorbilder zu haben? Was macht Menschen zu Vorbildern und welche Bedeutung haben sie für uns? Was an ihrer Person und an ihrem Lebensweg berührt uns so sehr? Haben unsere Vorbilder selbst ein Vorbild? Und können wir auch selbst ein Vorbild werden?

 

Diesen und weiteren Fragen werden wir mit Maren Richter, Isabella Vértes-Schütter und gemeinsam mit dem Publikum nachgehen und dabei das historische Wissen über Maria Daelen mit den eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen zusammenbringen.

 

Isabella Vértes-Schütter wurde 1962 in Hamburg geboren. Zunächst wollte sie Ärztin werden und absolvierte das Medizinstudium 1987 mit Approbation und Promotion. Anschließend machte sie eine Schauspielausbildung und spielte an diversen Hamburger Theatern. 1994 übernahm sie die Leitung der „Hammoniale – Festival der Frauen“. Seit dem Tod ihres Mannes Friedrich Schütter im Jahr 1995 ist sie Intendantin des Ernst Deutsch Theaters. Isabella Vértes-Schütter erhielt das Bundesverdienstkreuz, den Patriziatspreis der Hamburger Oberalten, wurde 2001 als „Hamburgerin des Jahres“ und 2017 als „Hanseatin des Jahres“ ausgezeichnet. Über ihr berufliches Engagement hinaus nimmt sie diverse ehrenamtliche Aufgaben wahr, u.a. im Vorstand des Kulturforum Hamburg, als Vorstandsvorsitzende des Bertini-Preis e.V. und im Kuratorium der Stiftung Kinder-Hospiz Sternenbrücke. Seit 2011 ist sie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und seit 2013 kulturpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion.

 

Maren Richter ist promovierte Historikerin, Ausstellungskuratorin und freie Autorin. Nach ihrem Musikstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main sowie ihrem Studium der Neueren und Neuesten Geschichte und Interkulturellen Kommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität München wirkte sie als wissenschaftliche Beraterin für Ausstellungen und Dokumentarfilme und ging für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit nach Afghanistan. Während ihrer Tätigkeit als Wissenschaftlerin in der Historikerkommission des Bundesinnenministeriums forschte sie unter anderem zur Ärztin und Gesundheitspolitikerin Maria Daelen (1903-1993) und verfasste über ihr Leben die Biografie „Aber ich habe mich nicht entmutigen lassen“, die vor kurzem im Wallstein Verlag erschienen ist.

 

Der Abendsalon ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der Toepfer Stiftung F.V.S. 

 

Fotos: Maren Richter_copyright Bogenberger Autorenfotos | Isabella Vértes-Schütter_Copyright Ulrike Schmidt


5. Dezember 2022

AbendSalon mit Wiebke Loosen

 

Journalismus, gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Beziehung zum Publikum
Das Gespräch führte Tina Heine

 

Wie hängen Journalismus und gesellschaftlicher Zusammenhalt zusammen? Was erwartet das Publikum von Journalist*innen und was empfinden diese selbst als ihre Aufgabe im Hinblick auf gesellschaftlichen Zusammenhalt?  Welche Arten von Beziehungen unterhalten Journalist*innen zu ihrem Publikum? Diesen Fragen geht Wiebke Loosen in ihrer Forschung in verschiedenen Projekten nach. Am 05.12. erzählt sie im Zwischenraum, was es bedeutet, dass sich Journalismus in einem Spannungsfeld zwischen der Darstellung gesellschaftlicher Komplexität und ihrer unvermeidlichen Reduktion befindet, dass beide Aspekte auf ihre Weise förderlich für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sein scheinen und was sie über die komplexe, fast paradoxe Beziehung zwischen Journalismus und (seinem) Publikum herausgefunden hat.

 

Wiebke Loosen ist Senior Researcher am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) stellvertretende Leiterin des Standorts Hamburg im Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) sowie Professorin an der Universität Hamburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört die Transformation des Journalismus in einer sich verändernden Medienlandschaft, Journalismustheorien sowie Methoden der Kommunikations- und Journalismusforschung. In ihrer aktuellen Forschung beschäftigt sich Wiebke Loosen mit Datenjournalismus, der sich wandelnden Journalismus/Publikum-Beziehung, Formen von Pionierjournalismus und der sich entwickelnden Startup-Kultur im Journalismus sowie mit journalismusähnlichen Leistungen von Algorithmen.

 

Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich - aber sichert Euch gerne einen Platz unter: reservierungen@hadleys.de, das hilft uns auch bei den Planungen.  Zu unseren Abendsalons laden wir gemeinsam mit der Toepfer Stiftung F.V.S.

 

Foto: Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) / David Ausserhofer


21. November 2022

AbendSALON MIT Elmar Lüth + Björn Lengwenus

Bildung als Beziehungsarbeit

 

Bildung begleitet uns ein Leben lang. Doch was ist eigentlich ein guter Ort zum Lernen? Wie lässt sich eine „Schule für alle“ gestalten und welche Lernräume braucht es, um Führungskräfte auf eine Gesellschaft im Wandel vorzubereiten? Wann ist ein Bildungsprozess, eine Schullaufbahn, eine Fortbildung erfolgreich? Jenseits von Abschlüssen, Noten oder fachlichen Qualifikationen gewinnen Bildungsprozesse ihre Qualität durch Beziehungen: ob die Lernenden ein Thema berührt, ob es zu Vertrauen und Resonanz zwischen Lernenden und Lehrenden kommt, bestimmt maßgeblich darüber, ob und wie gelernt wird. Mit Björn Lengwenus, Schulleiter der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg, und Dr. Elmar Lüth, Leiter von Common Purpose Hamburg, sprechen wir darüber, was es heißt, Bildung als Beziehungsarbeit zu begreifen und freudvoll zu gestalten.

 

Björn Lengwenus ist seit acht Jahren Schulleiter an der Grund- u. Stadtteilschule Alter Teichweg mit 1700 SchülerInnen aus 86 Nationen. Als Autor schuf er 2002 die vielfach preisgekrönte Kinder-Schachsoftware „Fritz und Fertig“, 2020 erschien sein Jugendsachbuch „Glück“ im Carlsen-Verlag. Während des Lockdowns hielt er mit einer täglichen Youtube-Show „Dulsberg Late Night“ den Kontakt zu den SchülerInnen. Dafür wurde er unter anderem mit der Goldenen Kamera und dem Grimme Preis (online award) ausgezeichnet. Die Schule gewann 2021 den „Deutschen Schulpreis - spezial“ in der Kategorie „Beziehungen wirksam gestalten“. Björn Lengwenus ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder und spielt am liebsten Verstecken.

 

 


07.11.22 | Einlass: 18:30 | Beginn: 19:30

AbendSALON MIT DORIT EHLERS & STephan schad

*:?? – Ein Streitgespräch für die gemeinsame Sprache

 

Wenn der Genderstern gern oder fern oder eher nervt oder so weiter –

dann ist immer ein er im Spiel, aber nie eine Sie in Sicht … (oder sieht sie sich doch dabei?!)

Über Sprache, ihren gerechten Gebrauch und ihre Entwicklung reden, nachdenken, diskutieren und sich gegenseitig zuhören …

wir wissen es nicht besser, aber interessieren uns: ein Sprachliebhaber und eine Sprachliebhaberin wagen sich ins offene Gespräch.

 

Dorit Ehlers ist gebürtige Hamburgerin und seit über zwanzig Jahren als Schauspielerin und Theatermacherin im Salzburger Kulturgeschehen aktiv: mit Produktionen für Bühnen und Stadtraum im Team von »ohnetitel – netzwerk für theater&kunsprojekte«, mit eigenen Projekten wie der »Schiffssehnsuchtsforschung« und seit einigen Jahren auch gern im kreativen Umfeld von Tina Heine, in Salzburg und in Hamburg. Wenn es um Sprache geht, ist sie seit jeher mit Leidenschaft dabei, und so stellt sie sich auch der Debatte über zeitgemäße sprachliche Entwicklungen mit Herzklopfen…

 

Stephan Schad lebt in Hamburg und arbeitet als Schauspieler und Sprecher. Er spielte zahlreiche Rollen in Film- und Fernsehen, ua. wirkte er in mehreren „Tatort“-Folgen mit und war auch im Kino zu sehen. 2019 stand er in Finnland bei den Dreharbeiten für den Film „NIMBY“ des Filmemachers Teemu Nikki vor der Kamera. 2020 spielte er im ARD-Spielfilm „Für immer Sommer 90“ der den Grim­mepreis 2021 und den Deutschen Fernsehpreis 2021 bekam. Stephan Schad war an etlichen Theatern in Deutschland engagiert; darunter das Hamburger Thalia Theater und das Deutschen Schauspielhaus. Derzeit gastiert er am Thalia Theater, am St. Pauli Theater und am Theater Lü­beck. Als Sprecher arbeitet er für Hörfunk- und Fernsehproduktionen. Seine Hörbuch-Aufnahme sind zahlreich. Auch unterrichtet er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg im Be­reich Schauspiel. 


24.10.22 | Einlass: 18:30 | Beginn: 19:30

AbendSalon mit Kira Thiel

 ©Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) / David Ausserhofer

 

Social Media & Jugendliche - von Aufwärtsvergleichen und Abwärtsspiralen: Belastende Online Erfahrungen Jugendlicher - mit Kira Thiel, Moderation: Tina Heine

 

Jugendliche wachsen heutzutage ganz selbstverständlich mit sozialen Medien auf. Neben erfreulichen und bereichernden digitalen Begegnungen, die Nähe und Verbundenheit schaffen, erleben sie dabei auch Stress, Druck und Unzufriedenheit. Wie gehen Jugendliche mit diesen Erfahrungen um? Welche Strategien entwickeln sie, um sich von positivem Austausch berühren zu lassen und sich gleichzeitig vor negativen Erlebnissen zu schützen? Im Zwischenraum am 24.10. sprechen wir mit der Kommunikationswissenschaftlerin Kira Thiel über Chancen und Risiken der Online-Nutzung Heranwachsender.

 

Kira Thiel ist Junior Researcher am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) und erforscht die vielfältigen Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt. Ihr Dissertationsprojekt Coping mit belastenden Online-Erfahrungen im Jugendalter knüpft an diese Thematik an und rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie Jugendliche mit belastenden Online-Erfahrungen umgehen bzw. welche Coping-Strategien sie in diesem Zusammenhang einsetzen. Neben negativen Erlebnissen bei der Internetnutzung und ihrer Bewältigung interessiert sie sich außerdem für die Rolle digitaler Medien, insbesondere Social-Media-Plattformen, im Meinungsbildungsprozess junger Menschen und für damit zusammenhängende Phänomene wie Social-Media-Influencer*innen und Fake News.


19.09.22 | Einlass: 18:30 | Beginn: 19:30

Abendsalon mit Katika Kühnreich

 

10 Punkte für Gryffindor - wie sehr berühren uns Bewertungssysteme?

Die Nachricht der Entwicklung von sogenannten Sozialkreditsystemen in China, durch die auch Individuen bewertet werden sollen, schlug im Westen hohe Wellen. Empörung und Ablehnung über diese Bewertung von Menschen wurden geäußert. Dass auch alle das Internet nutzenden Menschen im Westen Teil von digitalen Bewertungssystem sind, wird hingegen wenig beachtet. Im Zwischenraum am 19.9. wird die Politikwissenschaftlerin und Chinawissenschaftlerin Katika Kühnreich auf Systeme in China eingehen, um dann über die Situation von Bewertungssystemen im Westen, etwa durch sogenannte Soziale Medien, zu sprechen. Neben den philosophischen Hintergründen solcher Bewertungssysteme wird auch über die sozialen und politischen Auswirkungen dieser Form der Digitalisierung diskutiert.

 

Katika Kühnreich ist Politikwissenschaftlerin und Sinologin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung. Dadurch erregten die Planungen und Einführung von Digitalen Gesellschaftlichen Bewertungssystemen (Social Credit Systemen) in China ihre Aufmerksamkeit. Neben den ideologischen Hintergründen solcher Systeme analysiert sie Machtkomplexe und digitalisierte Lenkungs- und Beeinflussungssysteme mit dem Fokus auf China und dem sogenannten Westen.


09.09.22 | 08:00-10:00 Uhr

Morgen.Salon mit Prof. dr. Maja Göpel

 

Auf den nächsten gehaltvollen Start in den Tag freut sich Elly Oldenbourg ganz besonders, denn zum Morgen.Salon #34 am 9.9.22 wird sie die besondere Freude haben mit Prof. Dr. Maja Göpel ins Gespräch zu kommen.

 

„Interviews mit Maja zu lauschen haben mich z.T. schon zu Tränen gerührt, manchmal zur Verzweiflung gebracht, zu allermeist aber zuversichtlich gestimmt: die Transformationsforscherin, Nachhaltigkeitsexpertin, Politökonomin und Wissenschaftlerin ist im deutschsprachigen Raum einer der wichtigsten Stimmen für eine zukunftsfähigen Wandel in Politik und Gesellschaft, für Ihre Arbeiten und Publikationen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Beim Morgen.Salon haben wir die Möglichkeit mit Maja darüber zu sprechen, warum es uns als Weltgemeinschaft so schwer fällt, eine Welt zu schaffen die wir uns als Individuen doch eigentlich wünschen; warum Politik kein staatliches Gegenüber oder Märkte nicht neutral sind; oder was sie mit Systemkreativität meint.

 

Schon Ihr Buch "Unsere Welt neu denken" ist eine großartige Einladung für Mut zum Wandel und dass Veränderung trotz aller Struktur-Trägheiten möglich ist. Passend zu dieser Einladung erscheint ihr neues Buch "Wir können auch anders" über das wir auch am 9.9. mit Maja sprechen werden können.“

 

Elly Oldenbourg freut sich also auf den Austausch mit Euch am Freitag, 9. September 2022, 08:00 - 10:00 Uhr morgens inklusive Frühstück bei uns in der schönen HADLEY's Bar (Maja wird gegen 09:30 gehen müssen aber die restliche Runde kann bis 10 Uhr weiter salon'n).

 

Hier geht’s zur Anmeldung. Auch diesmal gilt wieder: first come, first serve, vor Ort werden die dann aktuellen Corona Sicherheitsvorkehrungen gelten (werden in der Woche an die Angemeldeten über Elly auch nochmals versendet).

 

Der Ertrag dieses Morgen.Salons wird an den gemeinnützigen Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit e.V. gespendet.

 

PS: Morgens? Ja, morgens. Denn es gibt keine Zeit des Tages, die so oft im Autopilot übergangen wird. Der Morgen.Salon ist eine Einladung, den Tag mal anders zu starten: Gehaltvoller.

 


12.09.22 | Einlass: 18:30 | Beginn: 19:30

Abendsalon mit Tina Heine

© Bernhard Müller
© Bernhard Müller

Wie wir uns berühren – eine Salon Improvisation mit Tina Heine  

Unser ZWISCHENRAUM Salon ist die Idee einer Plattform im Salon-Format. Er ist ein Angebot, gemeinsam mit anderen über Themen zu sprechen, die unsere Gesellschaft bewegen, voneinander zu lernen, zu teilen und auch uns zu verbinden.

 

Tina Heine, die sowohl die HADLEY´s Inhaberin sowie auch freie Kuratorin von Festivals ist, kennt sich gut aus mit dem Thema der Improvisation. Und so reagiert sie mit diesem Salon auf den Publikumswunsch, einmal mit dem Format zu variieren und anderes auszuprobieren.

Am 12.9. lädt sie also zur Salon-Improvisation – an kleinen Tischrunden werden unterschiedliche GastgeberInnen platziert und wir vertiefen diverse Aspekte zum Thema Berührung.

 

Die Bar ist für die kulinarischen Bedarfe geöffnet und wer noch etwas essen mag, kann sich für 12.50 Euro an unserem Abendbrot-Buffet bedienen. Wir empfehlen schon ab 18:30 Uhr zu kommen, wenn man noch in Ruhe vorab essen mag.

 

 

Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich - aber sichert Euch gerne einen Platz bei Inuk unter: wegner@tinaheine.de, das hilft uns auch bei den Planungen.  Zu unseren Abendsalons laden wir gemeinsam mit der Toepfer Stiftung F.V.S.